Geringer Neubau lässt die Mieten steigen

Neubaurückgang von 50% in den vergangenen 10 Jahren lässt Mieten durch fehlendes Angebot ansteigen.

Im vergangenen Jahr sind die Mieten für Altbauwohnungen im Bundesdurchschnitt um 1,5 Prozent und für Neubauwohnungen um 1,2 Prozent gestiegen. Damit liegen die Steigerungsraten zwar erneut unter den allgemeinen Lebenshaltungskosten, die sich 2008 um 2,6 Prozent verteuerten, der Anstieg hat sich in den letzten Jahren aber beschleunigt: 2004 hatten sich die Altbaumieten nur um 1,0 Prozent und die Neubaumieten um 0,8 Prozent erhöht. Auf diese Entwicklung hat heute das ifs Institut für Städtebau in Berlin hingewiesen.

Dr. Stefan Jokl, Leiter des Instituts: „Hier dürfte sich allmählich das drastisch verknappte Neubauangebot bemerkbar machen. In den letzten Jahren sind jährlich nur noch zwischen 60 000 und
70 000 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern fertig gestellt worden. Das waren nicht einmal mehr halb so viele wie Ende der 90er Jahre. In den Ballungsräumen dürften die Mieten ohnehin schon stärker angezogen haben, denn man muss bei den angegebenen Steigerungsraten berücksichtigen, dass es sich um statistische Durchschnittswerte handelt, die für den gesamten Mietwohnungsbestand ermittelt worden sind.”

Der längerfristige Vergleich zeige, dass die Mieten in den letzten Jahren weniger stark gestiegen seien als die allgemeinen Lebenshaltungskosten und die (kalten) Wohnnebenkosten. Während sich die Mieten seit 2003 um 5,6 Prozent verteuert hätten, seien die Lebenshaltungskosten um 10,0 Prozent und die „kalten” Wohnnebenkosten (ohne Energiekosten) um 7,5 Prozent gestiegen. Im gleichen Zeitrum hätten sich die Preise für Wohngebäude um 14,3 Prozent erhöht. Hier mache sich vor allem die Anhebung der Mehrwertsteuer, aber auch eine generelle Verteuerung von Baustoffen an den Weltmärkten bemerkbar.

Nach Angaben des Instituts beliefen sich die absoluten Mietzahlungen, einschließlich der kalten Nebenkosten, der privaten Haushalte monatlich im Durchschnitt in Westdeutschland auf rd. 440 € und in Ostdeutschland auf rd. 362 €. Bei durchschnittlichen Größen der Mietwohnungen von 73 Quadratmetern (West) bzw. 64 Quadratmetern (Ost) ergebe sich eine Quadratmetermiete von 6,03 € (West) bzw. 5,66 € (Ost).

Quelle:Institut für Städtebau, Wohnungswirtschaft und Bausparwesen vom 18.2.2009

Mietveraenderung_Lebenshaltungskosten